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  • Sarah van der Werff

Nur in der Stille, hören wir uns... Februar


Über Nacht hat es geschneit. Als ich am Morgen aus dem Fenster blicke, ist die Welt von einer Zuckerschicht überzogen. Gemeinsam mit meinem Mann mache ich einen Spaziergang an diesem Sonntagmorgen.

Um uns herum ist es weiß und einzelne Flocken tanzen weiter Richtung Erde.

Auf dem Radweg bleiben wir stehen und ich sage: „Pssst – sei einmal still! Hör mal!“

Keiner von uns sagt ein Wort.

Wir versuchen Geräusche wahrzunehmen und bis auf ein leises Knistern von Schneeflocken auf unseren Jacken und ein paar aufgeweckten Vögeln ist kein anderer Laut präsent.

Stille

Wir sind umgeben von ihr und dennoch braucht es für mich oftmals dieses bewusste Stehenbleiben um hinzuhören, dass sie da ist.

Im Alltag gelingt es mir gut, Stille zu füllen.

Schon morgens höre ich im Badezimmer Musik.

Auf den Arbeitswegen sind es Sprachnachrichten, Podcasts oder Anrufe.

Gespräche mit Kollegen, Freunden und meinem Mann füllen den Tag.

Abends ist es ein Film oder ein Hörspiel beim Kochen.

Und dann stehe ich in manchen Momenten da und weiß gar nicht, was gerade

MIT MIR und vor allem IN MIR los ist und ich kann mich selbst nicht orten.

Um mich herum spielt und singt es.

Musik, Töne, Ideen, Gedanken und Meinungen sind um mich herum und ich frage mich, was davon denn ZU MIR gehört.

Dieser stille Moment auf dem Radweg, hat mich erinnert, welches Geschenk die Stille mit sich bringt.

Wie im Winter, wo sich die Natur äußerlich nicht sichtbar, still und leise auf den Frühling vorbereitet, brauche auch ich diese Momente der Stille und Ruhe, um das zu entdecken und dem nachzuspüren was IN MIR ist.

Eine Zeit, ohne neue Ideen, Gedanken, Impulse, Input, sondern Zeit, um mich einzufühlen, und dem zu lauschen, was IN MIR ist.


Stille im Außen, damit mein Innen laut werden darf.


„Nur in der Stille, hören wir uns!“ (Hans Ulrich Bänziger)

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