Der triste Himmel macht mich krank
Ein schweres graues Tuch
Das die Sinne fast erstickt
Die Gewohnheit zu Besuch
Lange nichts mehr aufgetankt
Die Batterien sind leer
In ein Labyrinth verstrickt
Oh, ich seh' den Weg nicht mehr
Ich will weg, ich will raus
Ich will, wünsch mir was……
In diesen Zeilen aus dem Lied „Abenteuerland“ der Gruppe Pur (erschienen 1995) konnte ich mich in den letzten Wochen wiederfinden.
Grauer Himmel, viel Gewohnheit in den Abläufen, viel Müdigkeit und mein Kopf fühlte sich nach Chaos und Labyrinth an.
Und in mir waren viele Fragen, die so durch das Labyrinth waberten.
Was ist gerade wichtig? Was ist der nächste Schritt auf meinem Weg?
Bin ich zufrieden mit dem was ist, oder darf etwas anderes kommen? Und wenn ja was?
Antworten gab es viele und ebenso viele Fragen.
Was wünsch ich mir? Wo will ich hin? Was will ich überhaupt?
Dadurch wurde das Labyrinth noch dichter, der Himmel noch etwas grauer und die Gewohnheiten und Routinen wurden mehr.
Und dann hatten mein Mann und ich Besuch von einer Freundin, die sechs Jahre alt ist.
An diesem Nachmittag hat sie mich eingeladen, auszusteigen.
Aus diesen Fragen, aus dem Denken im Kopf, hinein ins Fühlen.
Wie sie das gemacht hat?
Gemeinsam waren wir im Baumarkt. Ich hatte noch ein paar To do´s von meiner Besorgungsliste abzuarbeiten. Darauf war ich stark fokussiert.
Sie spazierte in den Laden, und entdeckte einen Ständer mit Sonnenhüten.
Diese wurden erstmal aufgesetzt, ausprobiert und im Spiegel begutachtet.
Danach gab es ein Ranking des schönsten Klodeckels.
Gewonnen hat einer mit 3-D Effekt.
Und nachdem wir die Einkäufe gefunden hatten, ging es in die Abteilung mit den Aquarien.
Dort schauten wir gemeinsam jedes Aquarium an. Wir entdeckten Fische in bunten Farben und Formen. Einen Frosch, welcher aussah als könne er Yoga.
Ein versunkenes Piratenschiff und 4 Krebse die sich auf dem Grund zwischen den Steinen versteckt hielten.
Als alle Aquarien einmal angesehen waren, ging die Tour nochmals von vorne los. Diesmal wurden Fotos und Videos gemacht und wir lasen die Namen der Fische.
Meine Fragen im Kopf waren vergessen. Der graue Himmel war gegen die bunte Unterwasserwelt eingetauscht und statt Müdigkeit huschte ein Lächeln über mein Gesicht.
Erst heute, einen Tag später kam mir in den Sinn, was da passiert ist.
Ich bin eingeladen worden ins Abenteuerland.
Eingeladen worden, aus Labyrinth, Fragen, Müdigkeit und Gewohnheit auszusteigen und im Moment zu sein.
So, wie es im Refrain des Liedes Abenteuerland heißt:
Komm mit
Komm mit mir ins Abenteuerland
Auf deine eigene Reise
Komm mit mir ins Abenteuerland
Der Eintritt kostet den Verstand
Komm mit mir ins Abenteuerland
Und tu's auf deine Weise
Deine Phantasie schenkt dir ein Land
Das Abenteuerland“
Ich bin froh, der Einladung gefolgt zu sein.
Wer darf dich im Alltag einladen, mit ins Abenteuerland zu kommen?
Und wann warst du das letzte Mal zu einem Abenteuer unterwegs?
Liedtext: Abenteuerland Band: Pur erschienen 1995 Quelle: https://www.lyricfind.com/

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