Die Zeit zwischen den Jahren ist für mich eine besondere Zeit.
Ein Innehalten und Anhalten.
Ich nutze diese Zeit für Rückblick und Ausblick.
Ich schaue meinen alten Kalender durch, höre meinen Musikrückblick des Jahres, stöbere in meinen Fotos und trage erste Termine in den Kalender des neuen Jahres ein.
Dabei suche ich gezielt nach den Glanzmomenten und Augenblicken des vergangenen Jahres und überlege, was in mein neues Jahr scheinen darf.
Dieses Bewusstmachen hilft mir, in der dunklen Jahreszeit und den trüben Alltagsmomenten.
Und ich entdecke, dass da in meinem Alltag Glanzmomente und strahlende Augenblicke aufblitzen.
Sie können in den noch dunklen Morgen hineinleuchten an dem ich in dicker Jacke und Mütze aus der Haustür hinein in die Kälte trete.
Im Laufe des Tages können sie ein Aufleuchten schenken, wenn alles auf einmal passiert. Telefonklingeln, überkochendes Essen, schreiende Kinder, Ärger auf der Arbeit und ein verpasster Bus.
Sie können nach einem langen Tag an dem der Rücken schmerzt, der Geduldsfaden kurz vor dem Reißen ist und ich mir die Decke über den Kopf ziehen möchte, immer noch scheinen.
Für mich sind diese Momente und Augenblicke Erinnerungen, die ich gesammelt habe.
Oft sind es auch Worte, Liedzeilen oder Texte, die meinen Alltag zum Glänzen bringen.
Ich sammle sie im Laufe des Jahres, schnappe sie auf und lasse sie mich begleiten.
Und dann, in Momenten, in denen ich am wenigsten damit rechne, tauchen sie auf und erinnern mich.
Sie erinnern mich, einmal tief durchzuatmen.
Sie erinnern mich, dass es auch anders sein kann, als es im Moment ist.
Sie erinnern mich, dass ich auch einfach Lachen könnte, statt loszuheulen oder zu schimpfen.
Sie erinnern mich, eine Person anzurufen die mir gut tut.
Sie erinnern mich, meine Schuhe anzuziehen und einen Spaziergang zu machen.
Sie erinnern mich, lassen mich träumen, innehalten und verändern den jetzigen Augenblick.
Mit diesem Leuchten kann ich mich getrost auf den Weg in ein neues Jahr machen…
