Vielleicht schaust du heute einmal auf die letzten Tage, Wochen und Monate zurück.
Wo stehst du gerade?
Wo bist du am Anfang des Jahres gestartet?
Was ist da gewesen in den letzten 5 Monaten?
Wenn ich mich morgens auf den Weg zur Arbeit mache, nutze ich oftmals die Zeit um Freunden Sprachnachrichten zu senden.
Mit manchen ist das ein tägliches Ritual.
Wir teilen unsere Themen und Gefühle.
Wir erzählen von Freude, Sorge, Ärger und Glück.
Wir erzählen uns, was gerade los ist, was unseren Alltag beschäftigt und welche großen und kleinen Abenteuer und Erlebnisse uns begegnet sind.
Nach einem Wochenende unterwegs – auf der Autobahn, einem tollen Hochzeitsfest und vielen Begegnungen erzählte ich am Montag per Sprachnachricht von dieser Zeit.
Ich merkte, dass mein Körper noch müde war, viele Gedanken und Erinnerungen durch meinen Kopf tanzten und ich irgendwie noch nicht in diesem Montag und der neuen Woche angekommen war.
Kurz darauf schickte die Freundin mir eine Antwort:
„Ich hätte dir heute noch einen freien Tag gewünscht ... die Seele geht zu Fuß !“
Dieser Satz klopfte in mir an.
Die Seele geht zu Fuß!
Ach das war heute los mit mir!
Ich hatte mich noch nicht zusammen – meine Seele war noch unterwegs….
auf Reise, bei dem Fest, den fröhlichen Erzählungen….vielleicht auch noch auf der Autobahn….?
An diesem Morgen und diesem Tag versendete ich keine weitere Sprachnachricht, hörte keinen Podcast oder Musik.
An diesem Morgen ging ich einfach durch den Sonnenschein zur Arbeit.
Ich atmete ein und aus.
Ich genoss die Sonne im Gesicht und den Tee aus meinem Thermobecher.
Ich ließ meine Gedanken schweifen und meine Seele hinterher kommen…
Dies brauchte für mich nicht nur den Morgen – auch abends ging ich nochmals spazieren, ging früh ins Bett und suchte bewusst die Langsamkeit, um wieder Anzukommen und meine Seele mitkommen zu lassen.
Gerade in den schnellen Zeiten, wenn das Tempo hochdreht und es einfach „VIEL“ ist, erinnert mich dieser Satz ganz neu daran achtsam zu schauen, wie meine Seele mit mir Schritt halten kann.
Sie nicht aus dem Blick zu verlieren, auch nicht aus der Puste hinter mir her kriechen zu lassen, sondern ihr die Zeit zu geben, um mit mir unterwegs zu sein – das wünsche ich mir.
Wie ist das mit dir - hält deine Seele gerade mit dir Schritt?
Und was tut deiner Seele wohl, um gut mit dir unterwegs zu sein?
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